
Ja, ihr habt richtig gesehen! Es geht zurück nach Florida. Ich sitze auf meinem Stammplatz im Bus und nutze die Zeit (geplante Fahrtdauer: etwa 5,5h, aber da sich die meisten Einheimischen auf den Rückweg machen, ist die tatsächliche Fahrtdauer nicht absehbar), um die letzten Tage Revue passieren zu lassen.
Was für ein Glück wir hatten.
Was für ein Glück ich hatte, dass ich Teil dieses Teams bin und so die Möglichkeit hatte, während dieses furchtbaren Hurrikans in Sicherheit zu sein.
Nicht nur in Sicherheit.
Nicht in Sicherheit im Sinne von einem Shelter ohne Bett und ohne wirkliches Essen, sondern in einem guten Hotel mit Freunden und der Möglichkeit, das was mir so viel bedeutet zu tun: zu laufen.
Ich bin einfach nur sehr, sehr dankbar, dass sich unser Coach nicht nur um uns als Sportler, sondern auch um uns als Menschen kümmert. Er versteht, dass ich oder auch Alice (eine Schwedin im Team) nicht einfach so nach Hause fahren können.
Wir hatten einfach großes Glück. Viele leider nicht. Sie mussten in Sheltern ausharren und haben ihre Existenzen verloren. Irma brachte (und bringt immer noch) Angst, Ungewissheit, Verzweiflung.
Es gibt vieler Orts keinen Strom und kein Wasser. Die Vorstellung ist schrecklich und macht mich traurig.
Ich hoffe sehr, dass allen, so gut es geht, möglichst schnell geholfen wird.
Der Campus ist wohl beschädigt, viele Bäume sind umgekippt und es gibt keinen Strom. Konkretere Infos hat selbst der Coach bislang noch nicht erhalten, weder zum Ausmaß der Beschädigungen noch zu einem offiziellen Öffnungszeitpunkt. Aber Kurse werden diese Woche auf jeden Fall nicht stattfinden.
Wir werden in einem Hotel in Tallahasee bleiben, bis der Campus öffnet.

Und was haben wir die letzten Tage so gemacht?
Von Samstag habe ich ja schon im letzten Beitrag berichtet.
Sonntag waren wir im Red Mountainpark (etwa 15min Fahrtzeit vom Hotel) laufen. Die Trails waren so wunderschön. Leider habe ich keine Fotos. Den Rest des Tages haben wir zum Ausruhen und Lernen genutzt.
Gestern, also am Montag, stand eine wirklich harte Laufeinheit auf dem Programm. 3x3km Tempolauf und zum Schluss noch 800m Vollgas. Am Nachmittag konnte ich nicht mehr viel machen als 30min Schwimmen, 30min Spinning und etwas Athletiktraining. Ja, doch eine Sache habe ich gemacht. 10h geschlafen :D
In den nächsten Tagen werde ich noch einen allgemeineren Beitrag zum Lauftraining hier in den USA und meinem Tagesablauf verfassen und es wird bald einen Bericht zu amerikanischen Supermärkten geben (ich war in Birmingham das erste Mal in einem amerikanischen Aldi :D).
Ich melde mich, wenn wir gut in Tallahasee angekommen sind!
Bis dahin: Alles Liebe,
Meggie
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