
Nun ist für mich der letzte Monat in Deutschland angebrochen und dieser Monat begann mit einem verlängerten Wochenende mit meinen Eltern in Bayern, genauer gesagt im Frankenland.
Nach sechsstündiger Fahrt am Freitag kamen wir in Waldershof (muss man nicht kennen :D) an, wo wir uns für zwei Nächte in einer sehr schönen Ferienwohnung eingemietet hatten.
Abends ging es ins knapp 7km entfernte Bad Alexandersbad (auch dieses Städtchen hat außer einer riesigen Therme keine touristischen Highlights zu bieten :D), um die Startunterlagen abzuholen.
Am nächsten Tag befand sich dort der Zieleinlauf und der Start der Marathon- und der 10km-Distanz. Mein Start, der Halbmarathonstart, erfolgte im 20km entfernten Leupoldsdorf, da wir keinen Rundkurs, sondern eine Endpunktstrecke absolvierten.
Für die Starter der Halbmarathondistanz wurde auch ein Bustransfer von Bad Alexandersbad nach Leupoldsdorf angeboten. Den nutzte ich nicht, da ich meinen privaten Transfer hatte :).

Am Samstagvormittag fuhr mich dann mein persönlicher Shuttleservice zum Start, welcher um 11Uhr erfolgen sollte, nach Leupoldsdorf. Mein Start war gleichzeitig die Wendemarke für die bereits um 9 Uhr gestarteten Marathonläufer. So konnte ich, bevor ich selbst mit 116 weiteren Läufern auf die Strecke geschickt wurde, einige Marathonläufer bejubeln.
So ging die Wartezeit bis zum Startschuss schnell vorüber und die Vorfreude, selbst loszulaufen, wurde immer größer. Loslaufen konnte ich dann auch pünktlich um 11Uhr bei herlichstem Wetter. Die ersten drei Kilometer ging es flach hin, sodass ich sie gut zum Warmlaufen (obwohl mir eh schon warm war :D) nutzen konnte und vom Fahrradfahrer mit der Aufgabe, die erste Frau des Halbmarathons zu begleiten, gefunden zu werden. Ab da ging es die restlichen Kilometer wirklich nur hoch und runter. Es gab keinen extrem steilen Anstieg wie in Wiesbaden, jedoch auch kaum flache Passagen. Im Wald war es temperaturmäßig wirklich angenehm, ich überholte immer mal einen Marathonläufer und hatte drei Halbmarathonis in konstantem Abstand vor mir.

Kilometer 11-14 waren allerdings sehr zäh. Meine Beine waren schwer und ich war mir wirklich nicht sicher, wie ich das Rennen zu Ende bringen sollte. Zwischendurch gab es auch eine Info meines Radbegleiters: "Oben wird es flacher." Dachte ich zumindest zunächst verstanden zu haben. Aber dann machte: "Oben gibt es Wasser" mehr Sinn :D Verdammt. Es gab zwar alle 5km eine Verpflegungsstelle, die ich zwar nie nutze, aber flacher wurde es nun wirklich nicht.
Ich weiß nicht, wie und wieso, aber ich berappelte mich wieder und fühlte mich immer besser. Kommentar meines Fahrradbegleiters: "Du läufst berghoch ja schneller als bergrunter." Ja, im Verhältnis zu den vor mir laufenden Männer stimmte das tatsächlich. So konnte ich einen nach dem anderen bei etwa Kilometer 16 überholen. Ein Mann gab sich nicht gleich geschlagen und so überholten wir uns gegenseitig bis etwa 2km vor dem Ziel. Von da an konnte ich einen 40 sekündigen Vorsprung hinaus laufen. Bevor ich allerdings die Ziellinie überqueren konnte, musste ich noch einen letzten Anstieg und ein paar Treppen bewältigen.


Nach 1:27:50h war ich als letztendlich fünfte insgesamt und erste Frau völlig fertig, aber auch sehr zufrieden im Ziel.
Dann ging es auch schon mit dem Regenerationsprogramm los:
1.) alkoholfreies Bierchen
2.) kaltes Fußbad im Springbrunnen
3.) Dusche im Bad in Bad Alexandersbad :D
4.) kostenlose Massage
5.) Nachmittag im Bett mit Livestream vom Triathlon Hamburg

Bevor wir drei am Sonntag die Rückfahrt antraten, hatte Mama noch einen Besuch des Felsenlabyrinths in Luisenburg rausgesucht. So wanderten wir Sonntagfrüh noch knappe 1:30h durch das Felsenlabyrinth. Felsen waren wirklich überall. Es ging über Felsen, zwischen Felsen und entlang an Felsen. Auf- und Abstieg waren durch farbige Pfeile gekennzeichnet. Kommentar von Mama: "Naja, ein Labyrinth war das ja jetzt nicht!". Nein, Verlaufen konnte man sich wirklich nicht, aber das hat dem Abenteuer Felsenlabyrinth keinen Abbruch getan.
Nach fünf Stunden Fahrt zurück ins heimische Lipperland, konnte ich abends noch ein lockeres Laufründchen drehen und mich dann noch einmal regenerativ auf die Couch begeben und das WM-Finale verfolgen:D

Kommentar schreiben