Nachdem das Conference Rennen am Ende doch besser gelaufen ist, als ich es befürchtet hatte, entschieden Coach und ich, dass meine Form gut genug sei, um bei den Regionals starten zu können.
Was sollte auch schon passieren?!

In den letzten zwei Wochen konnte ich noch drei gute Workouts absolvieren, die mich doch recht zuversichtlich stimmten.
Am Mittwoch nach der Conference stand ein längeres Tempotraining auf der Bahn an: 3 Meilen zügig, 3min Pause, 2 Meilen etwas schneller, 2min Pause, und zum Schluss noch eine Meile etwas schneller als die Intervalle zuvor.
Am Samstag stand eine Intervallpyramide an (1min hart, 1min locker, 2min hart...bis zu 4min), die wir auf dem Rasen absolvierten.
Das letzte Workout vor den Regionals am Dienstag war kurz und schnell: 2x 1200m gesteigert und dann noch 3x (600m +200m). Kommentar meines Coach: Ja, Meggie. So schnell bist auch lange nicht mehr gelaufen.
Wo er recht hat, hat er recht. Aber es hat sich verdammt gut angefühlt und einfach Spaß gemacht. Ich habe die Workouts so vermisst.
Hinzu kamen noch ein paar Alter G und Crosstrainer Einheiten.

Bevor es aber zu den Regionals ging, musste ich erst einmal drei Klausuren hinter mich bringen. Montag: Statistik, Dienstag: Mathe und Donnerstag: Chemie. Von der Chemie Klausur ging es direkt in den Van und dann ab auf den Speedway Richtung Tallahassee.

Die Reise trat ich definitv zuversichtlicher und selbstbewusster an und freute mich sehr auf das Rennen.
Nach knapp 3:30h Fahrt kamen wir in Tallahassee an und fuhren direkt zur Wettkampfstrecke, um sie locker abzulaufen und danach dann ins Hotel zu fahren.
Schon der erste Eindruck zeigte: Ja, es sind Regionals. Alles war schon professionell hergerichtet und die Anspannung stieg noch etwas mehr.
Wir alle befanden die Strecke für sehr gut: eine laaaange und breite Startgerade versprach einen schnellen Start ohne große Rangeleien, und auch der restliche Kurs wies keine engen Kurven oder nennbaren Unebenheiten auf. Nur der Hurrikane vor ein paar Wochen hatte doch ein paar Spuren hinterlassen: der Untergrund war wirklich matschig und sehr weich. Außerdem galt es am Ende der Runde (die wir Mädels zwei Mal laufen mussten) einen Anstieg zu absolvieren.
Außerdem war es nach ein paar kühleren Tagen in den letzten Wochen wieder verdammt heiß geworden. Die Sonne brannte und brachte uns um die 30 Grad und wir kamen selbst bei dem lockeren Lauf ordentlich ins Schwitzen.

Nach der Streckenbesichtigung ging es dann also ins Hotel, unser zuvor bestelltes Abendessen wurde geliefert, es gab ein kurzes Teammeeting und die Startnummern (ja: NummerN. Eine für den Rücken, eine für die Brust und jeweils eine für jedes Bein) mussten befestigt werden. Für diese Aktion fehlte mir auf jeden Fall die Mama :D Aber nach drei Versuchen hatte ich dann auch alles mehr oder weniger gerade in Position bringen können und konnte mich schlafen legen.

Am RACEDAY klingte kurz vor 6 der Wecker, ich aß mein obligatorisches Prerace Frühstück (Banane, Reiswaffel und Salzbrezeln) und um 6:45Uhr ging es auch schon mit unserem Athletiktrainer und unserem Assistanzcoach zur Wettkampfstrecke.
Der Coach kam später mit den Jungs nach.
Ich muss zugeben: Ich war verdammt nervös und konnte beim Aufwärmen kaum reden :D
Die Zeit bis zum Start um 8:30Uhr ging zum Glück schnell vorbei und ich war froh, als endlich der Startschuss fiel und ich mit den knapp 200 anderen Mädels losprinten konnte.

Wie gestern erwartet, gab es trotz des riesigen Starterfeldes keine wirklichen Rangeleien und ich konnte mich gut platzieren. Ich fand gut ins Rennen. Es lief, sag ich euch :D Während des Rennens konnte ich Platz um Platz gut machen und hatte wirklich Spaß. Immer im Blick hatte ich ein Mädel aus unserer Conference (sie wurde beim Rennen vor zwei Wochen 6.). Der Hügel bereitete mir auch keine Probleme und die 5km Marke passierte ich in (laut meiner Uhr) 17:50min. Die letzten 500m waren allerdings hart. Ich war wirklich am Ende und musste noch einige Mädels ziehen lassen. Obwohl es leicht bergab ging, fühlte ich mich, alsob ich stehen blieb. Der Tank war leer. Trotzdem konnte ich in 22:07min offizieller Zeit (laut meiner Uhr lief ich die 6km in 21:40min?!) auf dem 69. Platz und als 6. unserer Conference finishen.
Das Bild ist vom Conference Rennen. Leider hatten wir dieses Mal niemanden, der Fotos auf der Strecke gemacht hat.

Das war definitiv ein versöhnliches Saisonende, mit dem ich zwischenzeitlich nicht mehr gerechnet hatte.
Mel konnte sogar in neuer Bestzeit finishen!
Und nicht zu vergessen: Ich konnte endlich meine neuen Spikes vom Laufladen Endspurt einweihen! :)
Die Jungs starteten eine Stunde nach uns.
Ein GROßES SHOUTOUT zu meinem lieben Teamkollegen Hillary, der als 33. finishen und nach dem Schulrekord über 5 und 8km, nun auch noch den 10km Rekord verbessern konnte. Respekt.
Einen Bericht zum Wettkampf gibt es hier: https://gohatters.com/news/2018/11/9/cross-country-melly-schneider-lead-hatters-at-ncaa-south-regional.aspx

Nach dem Rennen ging es dann zurück zum Hotel , um zu duschen und dann zurück Richtung Deland zu fahren.
Unser Coach blieb noch eine Nacht, da am Freitag Rennen der High Schooler statt fanden.
Nach gut 4h Fahrt kamen wir wieder sicher auf dem Campus an....
Jetzt steht für alle eine Saisonpause und ein 1 Mile-Time Trial am Dienstag an. Wie es für mich konkret weiter geht, werde ich während meines obligatorischen "Exit-Interviews" Ende kommender Woche mit dem Coach besprechen.
Meine Ziele, die ich mir gesetzt hatte, konnte ich leider diese Saison nicht erreichen. Aber unter den Umständen habe ich mein bestes gegeben und mir definitiv gezeigt, dass ich noch Potential habe. Trotz quasi kaum Laufkilometern bin ich genauso gut gelaufen wie letztes Jahr (die Strecke war insgesamt deutlich langsamer, wenn man die Siegerzeiten vergleicht).
Ich habe ja noch zwei Cross Country Saisons Zeit, um meine Ziele in die Tat umzusetzten! :)
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