Da ich nun schon seit 3 Wochen aufgrund von Schmerzen im unteren Rücken/Gesäß nicht laufen kann, habe ich nach langer Zeit mal wieder mein Rennrad aus dem Keller geholt und festgestellt, dass meine Liebe zum (schnellen) Radfahren noch vorhanden ist.
In den letzten Wochen habe ich schon fast wieder ein strenges Triathlontrainingregimen auf mich genommen. Ob mich das am Ende auch über die anstehen 5km Cross Wettkämpfe schneller macht, sei dahin gestellt, denn Laufen ist nun einmal Laufen und Triathlon ist Triathlon, aber zumindest trainiere ich so gut es geht. Da kommen schon über 20h pro Woche zusammen.
Ich habe meine Freude daran gefunden, morgens um 6Uhr in den Pool zu springen und schon ein paar Schwimmkilometer zu sammeln und mein Laufgefühl, so gut es geht, mit Aquajoggen zu erhalten. Es gibt kaum einen besseren Start in den Tag. Naja, vielleicht mit einem schönen Trailrun durch den Wald, aber man muss mit dem arbeiten, was man hat.

Da ich nun also den Eiger Ultratrail und den Lauf in Bad Pyrmont, die ich eigentlich als kleine Abwechslungen im Trainingsalltag eingeplant hatte, aus meinem Planer gestrichen habe, musste eine Alternative her. Kennt ihr das auch, dass man ab und an ein besonderes Highlight braucht?
Was gibt es da passenderes als eine RTF (Radtouristikfahrt)?
Unter https://breitensport.rad-net.de/breitensportkalender kann man aktuelle Termine einsehen.
Foto: Uwe Pohlschmidt
Und siehe da, am 27. Juli fand die Löwentour in Rheda Wiedenbrück statt. Wie meine Eltern nun einmal sind, ging es also letzten Samstag nach Rheda zum Schulzentrum, wo der Start stattfand.
Da eine RTF kein Wettkampf, sondern nur eine organisierte Tour ist, gibt es keine feste Startzeit, sondern man kann im Zeitraum von 9-11Uhr auf die Strecke gehen. Für die Startgebühr in Höhe von 7 Euro erhält man eine Startnummer und ein Kontrollkärtchen und schon kann der Spaß losgehen.
Ich war pünktlich um 9Uhr da, um entweder die 80km oder die 120km in Angriff zu nehmen.
Alle vier Runden (meist 40km, 80km, 120km und 160km) starten auf der gleichen Strecke und man kann unterwegs entscheiden, ob man jeweils weiterfahren oder abbiegen will.
Die Routen sind ausgeschildert und alle 30km gibt es eine Kontrollstelle, bei der man sich einen Stempel auf sein Kärtchen geben lassen kann. Außerdem kann man seine Trinkflasche nachfüllen lassen und die Energiespeicher in Form von Bananen (ich habe es auf insgesamt 4 während der Tour geschafft :D), Brötchen, Waffeln oder Kuchen auffüllen.
Die ersten 30km ging es locker in einer großen Gruppe los. Da viele der Fahrer wahrscheinlich sonst alleine unterwegs und das Fahren
in so einer großen Gruppe nicht gewohnt sind, ist hier Vorsicht geboten. Aber alle haben es verletzungsfrei zum ersten Kontrollpunkt geschafft. Danach bin ich erst einmal alleine weitergefahren,
bis ich von dem Mann auf dem Bild in einem Höllentempo und einem weiteren Fahrer (Paul, wie sich später herausstellte) überholt wurde.

Foto: Uwe Pohlschmidt
Da erwachte der Wettkampftyp in mir und von da an hieß es die nächsten 40km nur noch: Treten, treten, treten. Bei 40km/h nicht so einfach. Es hat aber verdammt Spaß gemacht, an allen anderen quasi vorbei zu fliegen. Am nächsten Kontrollpunkt bei km 70 versuchten die beiden mich zu überreden, doch ruhig die 160km mit ihnen zu fahren, aber für diese Tour war ich noch nicht bereit :D Und so fuhr ich die restlichen km mehr oder weniger alleine zurück zum Schulzentrum.

Fazit: 4h, 120km, strahlender Sonnenschein, nette Leute und eine glückliche Meggie mit etwas schweren Beinen.

Da es beim letzten Mal so schön war und Paul mir angeboten hat, noch einmal mit mir zu fahren, ging es heute zur Libori-Tour, die in Schloß Neuhaus startete.
Das Teilnehmerfeld heute war um einiges kleiner als letzte Woche und auch den einen oder anderen Regenschauer haben wir einstecken müssen, aber die letzten Kilometer wurden wir von Sonnenschein begleitet.
Nun kann ich stolz verkünden: Ohne viel Training habe ich heute die längste Radtour meine Lebens absolviert!
Damit hätte ich am Anfang des Sommers auch nicht gerechnet :D Aber es kommt immer anders, als man denkt.
Nach 147km in 5h steht jetzt nur noch Ausruhen auf meiner To Do-Liste.
In genau einer Woche geht es für mich wieder zurück nach Florida. Bleibt zu hoffen, dass ich dann wieder laufen kann und sich die
Radkilometer, zumindest zu einem gewissen Anteil, in meiner Lauffitness wiederspiegeln.
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