Woche #1: Enkomion auf's Radfahren

Im letzten Post hatte ich gesagt, dass ich nun regelmäßiger posten werde.

Hier ist er also: der nächste Blogpost; eine kurze Zusammenfassung der vergangenen Woche und ein Enkomium auf das Radfahren.

 Letzte Woche war Sommerwoche #1. Ja, ich habe jetzt etwas mehr als 3 Monate frei, keine Uni und keine wirklichen Verpflichtungen. Um genau zu sein sogar 101 Tage, das sind 154440 Minuten, was ganze 27,60% des ganzen Jahres ausmacht.

Ich habe immer das Gefühl produktiv sein zu müssen und was Sinnvolles zu machen.

Aber wisst ihr was? Ich genieße jetzt einfach die freie Zeit und mache das, worauf ich Lust habe.

Ob das nun trainieren, lernen (Ich habe mich für einen 5wöchigen online Kurs in Psychologie angemeldet, der im Juni beginnt) oder einfach nur Serien gucken ist. Das ist okay. Solange wir uns gut mit dem fühlen, was wir machen, sollten wir es doch tun und nicht andere dafür verurteilen, was sie tun oder eben nicht tun.

 

 Albert Einstein sagte einmal (und ich weiß, dass das Zitat ziemlich oft genutzt wird, aber es ist wahr):

 

Das Leben ist wie Radfahren. Um die Balance zu halten, muss man in Bewegung bleiben.

 

Das nehme ich Wort wörtlich. Einfach aufs Fahrrad setzen und alles ist gut.

 

Meine Hüfte (aber die andere Seite) tat nach einem sonntäglichen Lauf wieder etwas weh. Natürlich hat es wieder etwas Überwindung gekostet, mir einzugestehen, dass da was nicht 100%ig in Ordnung ist, aber ich habe ja auch dazu gelernt und weiß, dass ich nicht ewig so tun kann, als sei alles gut, wenn dies nicht der Fall ist.

 

Ich bin also wieder eine Woche nicht gelaufen, aber meine Fitness wird trotz allem wieder besser.

 

Noch vor 6 Wochen war ich nach 15min auf dem Spinning Bike erschöpft und letzte Woche bin ich insgesamt 430km geradelt. Schon erstaunlich, was der Körper so machen kann. Ich weiß, dass das für viele nicht wirklich beeindruckend ist und das will ich auch gar nicht sagen. Das fahren einige an einem Tag, aber ich bin einfach fasziniert und erstaunt, wie schnell man doch wieder eine gewisse Ausdauer erlangen kann.

 

 

In den letzten Monaten habe ich wirklich viel über mich selbst gelernt, was mir jetzt weiterhilft.

 

Als ich mir eingestanden habe, dass ich vielleicht doch noch einmal eine Laufpause einlegen sollte, war ich zunächst frustriert, aber ich konnte mich schnell neu orientieren und habe meine Liebe zum Radfahren wiederentdeckt. Ich habe keinen Druck, irgendwas zu machen und würde mir jemand vorschreiben, wie und was ich zu machen habe, würde ich es am Ende wahrscheinlich nicht machen. Ich trainiere nicht um mir irgendwas zu verdienen, Kalorien zu verbrennen oder schneller zu werden. Ich trainiere einfach, weil es Spaß macht.

 

Montag war meine bis dato längste Radtour des Jahres: völlig ungeplant und etwas unvorbereitet (zu wenig Wasser und keine Snacks).Irgendwie hat es aber Spaß gemacht und ich wollte einfach weiter und weiter fahren. Am Ende sind es dann knapp 90km in 3:30h geworden. Ich genieße es sehr einfach ohne Plan drauf loszufahren und je nachdem wie ich mich fühle zu entscheiden, wie lange und schnell ich fahre. Einige Fahrten werden dann vielleicht länger, andere kürzer, manche schneller und wieder andere lockerer…am Ende gleicht es sich irgendwie aus.

 

Donnerstag bin ich zum Strand in New Smyrna gefahren. Eine Tour, die ich schon seit langem machen wollte. Es hört sich schon irgendwie cool an, zu sagen: Ich bin mal eben zum Strand geradelt. Naja, nicht ganz mal eben. Wenn man den Highway vermeidet, kommt man auf rund 100km. Es war ziemlich heiß und windig, aber neue Wege zu entdecken, ist immer etwas besonderes. Und ich habe eine Schildkröte und vier Schlangen gesehen. Ich hatte mich in der Flagler Avenue, mit einem Freund verabredet. Ich habe eine nette Unterhaltung und eine kalte Cola genossen. Ich habe seit langem mit niemanden (bis auf meine Mitbewohner) geredet. Er hat mich danach wieder zurück mit nach Deland genommen.

 

Freitag war dann radfreier Tag und ich bin stattdessen ein bisschen geschwommen und spazieren gegangen. Dabei habe ich es geschafft, auf gerader Strecke umzuknicken und hinzufallen. Yeah. Mein Knöchel ist geschwollen, aber tut nicht ganz so doll weh.

Trotzdem konnte ich am nächsten Tag eine weitere 100km Tour fahren und mit lockeren 70km am Sonntag eine tolle Woche abschließen. Ich fahre hier meistens auf ein und demselben Trail. Es ist einfach das sicherste. Außerdem sehe ich dieselben Leute, die einen dann anlächeln, Hallo sagen oder mir den typsichen Bikerhandgruß geben. Dafür bin ich echt dankbar. Ich habe hier momentan keine wirklichen Freunde und vermisse Lemgo, aber

 

wenn ich Radfahre, bin ich zuhause.

 

Hoffentlich finde ich hier auch bald ein paar Radfahr Freunde. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Außerdem habe ich am freitag einen Arzttermin und hoffe, dass ich dann eine Überweisung für ein MRT bekomme.

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Kommentare: 1
  • #1

    Heike Voigt (Samstag, 23 Mai 2020 16:01)

    Liebe Meggie, das hört sich sehr gut an. Du bist wieder einen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Auf deinen Körper zu hören, alle 5we gerade sein zu lassen und die Zeit zu genießen, die man hat. Sicherlich nicht einfach in diesen Zeiten und auch nicht für jeden machbar, aber du bist du. Ich stimme dir voll zu. Lieben Dank für deine Karte. Florida nach Detmold hat 14 Tage gedauert �. Fühl dich gedrückt